top of page
  • AutorenbildLotta

Mysterium Aquarellpapier: Heiß oder Kalt ?


Heiß oder kalt? Rau, matt oder satiniert? Mit Baumwolle, Hadern oder Zellulose?


Es scheint fast als hätten die Hersteller es darauf angelegt einen zu verwirren, wenn man diese ganzen Begriffe liest und umso wichtiger ist es sie zu kennen, bevor man sein Geld für Papier ausgibt, dass nicht für die eigenen Zwecke geeignet ist.


Baumwolle, Hadern, Zellulose, Bambus und zum Beispiel Agave sind die Bestandteile aus denen ein Papier sich zusammensetzen kann. Da ich immer wieder den Unterschied zwischen den Begriffen Baumwolle und Hadern vergessen, habe ich das eben noch einmal schnell nachgeschaut auf der Seite von Hahnemühle und dort steht dazu folgendes:


Das Wort Hadern ist der alte Begriff für textile Fasern, aus denen früher Papier hergestellt wurde – bis im Jahr 1843 Zellulose (Holzfasern) als Papierrohstoff entdeckt wurde. Es war also üblich, alte Textilien zu Fasern zu zermahlen – den so genannten Hadern. Heute sind anstelle der Hadern jedoch Linters getreten. Das sind kurze, wertvolleFasern an den Samenkapseln der Baumwolle. Wir verarbeiten diese Fasern, die Nebenprodukte der Textil- und Ölindustrie sind.

Daraus setzt sich also das Papier zusammen. Dann müssen wir jetzt noch wissen, ob das Papier heiß oder kalt gepresst wurde. Wenn das Papier nämlich erhitze Rollen bei der Herstellung durchläuft, glätten sich die Papierfasern und die Oberfläche wird "verschlossen". Diese satinierte Struktur eignet sich vor allem für detailreiche Bilder, die ohne viel Wasser auskommen. Heißgepresste Papiere können in den meisten Fällen nicht gut nachbearbeitet werden und bleiben weniger lange feucht.



Kaltgepresste Papiere werden somit ohne Hitzeeinwirkung gepresst und erhalten je nach Walze und Druck eine mehr oder weniger ausprägte Struktur, die man mit matt und rauch bezeichnet. Die Oberfläche dieser Papiere ist sehr saugfähig und damit gut geeignet für Nasse Techniken. Vor allem wenn man sich für die hochwertigen Baumwolle Papiere entscheidet hat man lange die Möglichkeit nachzubearbeiten (zum Beispiel noch Pigment hinzuzugeben). Aufgrund der Struktur eignen sich nicht alle kaltgepressten (coldpressed) Papiere für jedes Motiv, da es auf rauen, also gröberen Papieren schwerfällt detailreich zu illustrieren. Allerdings gibt es einige matte Papiere die dafür sehr gut geeignet sind.



In aller Kürze: eine Übersicht zur Zusammenfassung





Meine liebsten Papiere


Ich persönlich nutze ausschließlich 100% Baumwolle Papiere, seitdem ich sie einmal ausprobiert habe, komme ich an Mischbestandteile einfach nicht mehr heran. Außerdem ist ein mattes kaltgepresstes Papier für mich ein absoluter Allrounder. Es kommt sehr selten vor, dass ich einmal auf satiniertem Papier arbeite, aber wenn dann gibt es für mich tatsächlich nur eines das in Frage kommt.


Heiß gepresst (hotpressed - satiniert): Winsor & Newton professional*

Kalt gepresst (coldpressed - matt): Hahnemühle Expression* ; Canson Heritage*

 

Ich hoffe, ich konnte dir genügend Wissen an die Hand geben, damit du dich nicht mehr im Aquarellpapier Dschungel verirrst und du jetzt zumindest eine Richtung weißt, in der du suchen kannst. Trotz gleicher Eigenschaften der Papiere, sind natürlich die verschiedenen Hersteller immer ein bisschen anders. Da bleibt dir tatsächlich nur das Ausprobieren und Vertrauen in Empfehlungen anderer zu stecken


.



* mit Sternchen gekennzeichnete Links sind Affiliate Links

304 Ansichten1 Kommentar

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page